Interviews
"Athleten & Coaches im Fokus"
31.05.2020 // INTERVIEW mit Livio Bieler, nationaler Spitzenlangläufer
Nach dem analysieren der letzten Saison, welche Livio nicht ganz wunschgemäss gelungen ist, kreierte er den «Plan B» und übersiedelte nach Trondheim (NOR) «um hart zu trainieren». Hier das Interview mit dem abgeklärten «Langlauf-Crack», der auch weiterhin an sich glaubt und nun sein volles Potenzial ausschöpfen will:
NP.: Wenn ich Deine Kariere so aus den sozialen Medien «herauslese», gab’s bei Dir doch auch immer wieder Rückschläge und Hindernisse. Was motiviert Dich aber, um unbeirrt weiterzumachen und Deinen Weg zu gehen?
LB: Der Ausdauersport ist meine grosse Leidenschaft und der Grösste Teil meines Lebens. Durch meinen Vater bin ich schon seit ich ein kleiner Knirps bin in diesem Business. Es reizt mich meinen Körper ans Limit zu bringen und immer besser und besser zu werden. Rückschläge gehören zu jeder Karriere dazu und die braucht es auch, um gewissen Dinge zu lernen. Ich hatte in meiner Karriere mit oft harten Niederlagen zu kämpfen. Oft liegt zwischen einem «mega Erfolg» und einer «harten Niederlage» nur ein Wimpernschlag. Ich hatte einige Momente dabei, wo es hätte anders ausgehen können aber es wollte schlussendlich einfach nicht. Bei einigen Athleten geht die Karriere «einfacher voran» und bei einiger eben nicht. Ich hatte noch nicht diesen Erfolg, wo ich mir zutraue. Ich sehe noch ein grosses Potenzial in mir und möchte es weiterhin versuchen. Ich will es mir beweisen, dass ich es drauf habe! Zudem will ich mit einem für mich grossen Erfolg meinen Eltern, meiner Familie etwas zurückgeben. Nicht jeder kann Weltmeister werden, aber jeder kann für sich selber grosse Erfolge feiern.
NP.: Nach einem tollen Trainingsrennen Mitte November 2017 auf der Snowfarming-Loipe in Davos, wo Du nach Dario Cologna der zweitbeste Schweizer warst, hatte man das Gefühl Du könntest es in den Weltcup schaffen und es «packen». Irgendwie wurdest Du damals aber nicht berücksichtigt und soviel ich weiss, hattest Du gesundheitlich auch noch einen weiteren Rückschlag zu verkraften? Wie war das aus Deiner Sicht genau?
LB.: Das war ein super Wettkampf für mich. Ich durfte dann gleich mit in den Norden und die Rennen in Kuusamo bestreiten. Für mich ist es meist schwierig bei wichtigen Wettkämpfen abzuliefern. In diesem Winter beim Testwettkampf anfangs Saison konnte ich locker und befreit laufen. Letzten Winter habe ich bei einem sehr wichtigen Wettkampf meine Leistung abliefern können und so noch im letzten möglichen Wettkampf ein Tour de Ski Ticket erkämpft. Also auch im Mentalbereich habe ich mich verbessert. Das gibt mir auch Mut, dass ich in der nächsten Saison bei einem Weltcupwettkampf endlich abliefern werde!
NP.: Diese Saison wiederum hattest Du doch mehrere Gelegenheiten Dich auf nationaler Bühne oder eben im Weltcup zu beweisen, was irgendwie wohl nicht so ganz zufriedenstellend war oder nicht wunschgemäss funktionierte, oder?
LB.: Ja, die letzte Saison war alles andere als vielversprechend. Ich hatte ein schwieriger Sommer hinter mir. Es lief im Sommertraining vielfach zäh und nicht optimal. Wir haben im Training einige Sachen umgestellt und ich habe nicht gut darauf reagiert. Ich fand den richtigen Weg einfach nicht und das spiegelt sich dann in den Wettkämpfen wieder. Ich habe meine Saison analysiert und möchte jetzt im nächsten Winter stärker zurückkommen. Ich gehe jetzt einen eigenen Weg, wo nicht nur alles rosig ist. Es wird nun noch schwieriger als vorher!
NP.: Irgendwie dünkte mich aber auch, dass das «Timing» für Deine bisherigen Weltcup-Einsätze nicht wirklich ganz optimal war, resp. ein wenig ein «Hick-Hack» (hin- und her) war?
LB.: Ja, das ist vollkommen korrekt. Für einen Athleten auf meinem Leistungsniveau ist es grundsätzlich schon ein Erfolg an einer Tour de Ski/Grossanlass oder an einem Auslandweltcup teilzunehmen. Ich muss also bereits weit vor einer Tour de Ski/Grossanlass oder einem wichtigen Auslandweltcup in Top Form sein. Dies nur um überhaupt die Qualifikation zu schaffen. Es ist enorm schwierig, um die Top Form dann über zwei oder drei Wochen zu erhalten und dann am entsprechenden Wettkampf abzuliefern. Vielfach hatte ich nicht gerade am darauffolgenden Wochenende nach einer erreichten Qualifikation ein entsprechend wichtigen Einsatz auf höchstem Niveau.
NP.: Du wurdest gar für kein Swiss-Ski-Kader mehr berücksichtigt, was diverse Langlaufinteressierte nicht ganz verstanden haben und hast nun nach einer kurzen Auszeit den Weg «Trondheim 2020» gewählt, wo Du in einem norwegischem Team mit starken Athleten Unterschlupf gefunden hast, mit denen Du nun viel und hart trainieren möchtest. Wie kam es dazu?
LB.: Ich habe mir natürlich viele Gedanken bezüglich meiner Karriere gemacht. Ich bin jetzt nun in einem Alter wo ich ganz klar regelmässig in den Weltcuppunkten sein muss. Da reicht ein Resultat in den Top 30 pro Winter nicht mehr. Da ich im letzten Winter keinen Fortschritt mehr zeigen konnte, war es für mich persönlich ein logischer Schritt von Swiss-Ski, mich nicht mehr zu selektionieren. Grundsätzlich muss man sich einen Platz im Nationalkader verschieden und für das habe ich nicht die nötigen Leistungen gezeigt. Klar, in einem Land wie die Schweiz ist jeder Athlet dann aber auch wichtig, da die Breite nicht sehr gross ist. Aber Swiss-Ski muss eine gewisse Linie fahren, sonst könnte man auch gratis Tickets verteilen. Solche Entscheidungen zu treffen ist auch nicht ganz einfach und man darf die Entscheidungen auch nicht untereinander vergleichen, sonst verbrennt man sich nur die Finger.
LB.: Ich habe mich in Davos nicht mehr wohl gefühlt. Das Umfeld war nicht mehr das Richtige für mich. Für mich war aber klar, dass ich so nicht einfach abtreten möchte. Nach dem abrupten Saisonende, wegen der Corona Krise, hatte ich bereits Zeit an einem Plan B zu arbeiten. Mir war dazumal gut drei Wochen bevor die Selektionen herauskamen klar, dass ich keinen Status mehr haben werde. So etwas spürt man einfach. Eine weitere Zukunft in der Schweiz kam für mich dann ganz klar nicht mehr in Frage. Warum? Da es in der Schweiz kein zweites Team gibt, wo ich mir hätte vorstellen können die nötigen Fortschritte zu erreichen. Ich habe einen Ort gesucht, wo das Umfeld stimmt und wo ich die Möglichkeit habe mit Weltcupniveau Athleten zu trainieren und das habe ich in Trondheim gefunden.
NP.: Wie wurde das mit der Rückversetzung ins Regionalkader Seitens «Swiss-Ski» kommuniziert? Wurde Dir auch klar gesagt und aufgezeigt, dass jederzeit eine Rückkehr ins Kader möglich ist und eine Hintertüre so quasi immer offen steht?
LB.: Ich habe an jenem Tag ein Telefon von meinem damaligen Trainer erhalten. Er hat mir mitgeteilt, dass es für mich nicht mehr reicht. Er war schlussendlich selber nicht ganz einverstanden mit dem Entscheid.
LB.: Ja die Hintertür jetzt für mich immer offen, um wieder ins Team zurück zu kehren. Ich habe ein gutes Verhältnis zum neuen Langlauf Chef. Ich kenne Christian Flury schon seit meinen Anfängen in Davos, wo ich ins Sportgymnasium in Davos gewechselt habe. Ich pflege aber auch sonst mit allen Swiss-Ski Verantwortlichen generell ein gutes Verhältnis. Sofern ich meine Leistungen im Winter zeigen kann und die Selektionsrichtlinien erreichen kann, ist eine Rückkehr ins Kader möglich.
NP.: Dennoch kannst Du auf ein eindrückliches Palmarès zurückschauen und mehrere Schweizermeistertitel bei der Elite vorweisen, inwiefern spornen Dich diese Erfolge an?
LB.: Dieses Gefühl als Sieger über die Ziellinie zu laufen ist einmalig. Es ist einzigartig und unbezahlbar, die vielen harten schweisstreibenden Trainingsstunden und Kilometer in einen Erfolg im Winter umzuwandeln. Ich gehöre eher zu den nicht erfolgsverwöhnten Athleten und deshalb sind diese Moment eher rar in meiner Karriere, dafür aber der Hunger danach umso grösser.
NP.: Zuletzt würde mich noch interessieren, wie Du Dich in Trondheim eingelebt hast?
LB.: Die ersten Tage fühlten sich sehr speziell an. Denn ist schon ein ganz krasser Wechsel, ganz neues Umfeld und neue Umgebung andere Sprache. Schlussendlich habe ich genau das gesucht, doch wenn es Realität wird, ist es dann doch etwas spezielles. Aber jetzt ich seit einer Woche hier in Trondheim und ich lebe mich immer besser ein. Die Umgebung mit den Trainingsmöglichkeiten gefallen mir sehr gut.
NP.: Danke für das aufschlussreiche Gespräch! Wünsche Dir «toi, toi, toi» für die weitere Zukunft und Deine Langlaufkarriere! Peter Decurtins
PS: Livio Bieler ist mehrfacher LL-Schweizermeister, Sieger vom 30. «Surselva-Marathon» 2019 und erreichte im Weltcup schon einen Top-30-Platz (29. Rang im Weltcup in Otepää / Estland)
Webseite: www.liviobieler.ch
Fotos: z.V.g
27. Mai 2020, Peter Decurtins
LL Christoph: Der Spätzünder und innige "Langlaufleber"
NP-INTERVIEW-SERIE - 1 :
"Langlaufleber" Christoph ("LL Christoph")
NP: Du bist mir als inniger und konsequenter “Langlaufleber” aufgefallen. Echt beeindruckend! Soviel ich aber weiss, bist Du aber nicht von Jugend an auf dieser “Fährte” gewesen. Was hat dich bewogen und gab Dir letztendlich den “Kick”, in den Langlaufsport zu investieren?
LLC: Richtig, zum Langlaufsport bin erst nach meinem Maturabschluss, im Alter von 19 Jahren, gestossen, vorher war ich total unsportlich. Als Ausgleich zum abstrakten Universitätsstudium habe ich den Langlaufsport entdeckt.
NP: Wieso gerade Langlauf?
LLC: Das Schöne am Langlaufsport ist, dass er allen gerecht wird: dem gemütlichen Skiwanderer, dem Naturliebhaber, dem gelegentlichen Hobbyläufer bis zum Topathleten.
LLC: Es ist und bleibt das Gleiten im Schnee, am liebsten in Kombination mit kühlen Temperaturen in einer verschneiten Winterlandschaft, was seither meine Leidenschaft ist.
NP: Was war die grösste Schwierigkeit oder “Challenge” diesen Wandel zu vollziehen?
LLC: Für den Langlauf ist eine gewisse Grundkondition von Vorteil. Besonders, wenn einem die Bewegung in der frischen Luft gefällt und man nicht genug davon kriegen kann. Diese Kondition galt es sich als Bewegungsmuffel zuerst einmal zu erarbeiten … - ich ging in den Nachhilfeunterricht, so quasi kann man es sehen.
LLC: 2011 bestritt ich meinen ersten Wettkampf, den Engadin Skimarathon. Ein weiteres Schlüsselerlebnis und zugleich Start meiner Karriere im Leistungssport. Während meiner Schulzeit hätte ich mir kaum vorstellen können, jemals 42 Kilometer am Stück zu absolvieren und daran noch Spass zu haben.
NP: Seither bist Du stets Deinen Umfang am Steigern und machst konsequent “Dein Ding”. Von woher schöpfst Du Deine Motivation dafür?
LLC: Sich “Challenges” aufzuerlegen, sich völlig auszupowern und dabei richtig in “den Flow” zu kommen ist ein unbeschreibliches Gefühl, das einen motiviert, stets besser zu werden. Dafür lohnt es sich sogar Kompromisse – ich meine bspw. Abstriche im finanziellen Bereich mit einem Teilzeit-Job oder Einschränkungen hinsichtlich Freizeit, anderen Hobbys oder Ernährung usw. – dafür einzugehen.
LLC: Aber nicht nur der kompetitive Aspekt des Langlaufs reizt mich – “Back to the roots”: Mich frei in der Natur zu bewegen, einen Berg zu erklimmen und das Dahingleiten auf der knirschenden weissen Unterlage geben mir enorm Kraft.
LLC: Nur leider ist es nicht das ganze Jahr über Winter. Die Rollskis kommen dem ganzen Feeling wohl am nächsten, aber im Sommerhalbjahr vermisse ich es, mich mit der nordischen Szene zu treffen oder gar zu messen. Leider läuft hierzulande diesbezüglich viel zu wenig.
LLC: Die letzten paar Saisons trainierte ich während unseren Sommermonaten in Australien, wo dann Winter herrscht. Schnell wurde ich von der dortigen LL-Community aufgenommen und habe gute Trainingspartner gefunden. Mein bestes FIS-Resultat erzielte ich übrigens “down under”.
NP: Du wurdest auch australischer Landesmeister im Ski-OL?
LLC: Ja, das kam recht überraschend, weil ich einfach spontan an der, von der Teilnehmerzahl her überschaubaren Meisterschaft, mitmachte, alle Posten auf Anhieb fand - und das eben sogar als Schnellster.
LLC: Unter den Läufern in Australien herrscht allgemein eine gewisse Lockerheit und man ist keineswegs verbissen. Dies ist teilweise auch an den Wettkämpfen zu spüren. Während die nationalen Meisterschaften den strengen Anforderungen der FIS genügen, ist bei den kleineren Regionalläufen manchmal eine gewisse Flexibilität gefragt. Angefangen von den ungefähren Startzeiten über unbekannte Streckenführungen, die erst beim Briefing ein paar Minuten vor dem Start bekanntgegeben werden oder Rennen in starken Blizzards, etc. - schlichtweg eine Gelassenheit, die hierzulande schon manchmal fehlt.
NP: Was sind Deine schönsten Erfolge und Deine grösste Bestätigung, seither in Deiner Langlaufkarriere?
LLC: Eine riesengrosse Überraschung bot mein erster “Mara” in Les Rasses bei Ste-Croix, den ich als Wettkampf-Novize überraschenderweise bei stockdickem Nebel gewann und erstmals überhaupt auf ein Podium steigen konnte.
LLC: Seitdem durfte ich immer wieder schöne Erfolge verbuchen und stets einen Fortschritt in diversen Bereichen verzeichnen.
LLC: Zu jüngsten Erfolgen gehören meine Podestplätze an Langdistanz-Kombiwertungen, d.h. über zwei Läufe am gleichen Wochenende (klassisch + Skating), wie z.B. die Transjurassienne (56km KL + 68km SK) oder der Gommerlauf (21km KL + 42km SK).
NP: Was Dein grösster Rückschlag oder Enttäuschung, welche Du bis anhin zu verkraften hattest?
LLC: Etliche Verletzungen inkl. Operationen holte ich mir auf den Rollskis, zu denen ich seitdem eine Art Hassliebe habe. Glücklicherweise waren diese Unfälle jedoch alle genug früh, um die Wintersaison nicht zu verpassen.
LLC: Dank meiner soliden Trainingsgrundlage kann ich im Winter fast an jedem Wochenende Rennen bestreiten. Als Allrounder in beiden Stilen ergibt sich dadurch immer wieder eine Chance auf ein Topresultat und ich habe bislang ausnahmslos jede Saison immer schöne Erfolge verbuchen können, auch wenn hin und wieder Highlights dem fehlenden Schnee oder einer Erkältung zum Opfer fielen. Doch da muss man halt einfach und naturgegeben flexibel sein. Oder eben: “No-Snow, No-Show” - leider.
LLC: Der Diebstahl meiner Skitasche (gefüllt mit Top-Rennskis) letztes Jahr im Ausland während eines Wettkampfs macht mir immer noch zu schaffen. Es ist sehr frustrierend Wettkämpfe wegen nichtkompetitivem Material zu verlieren, besonders wenn man in Topform ist.
LLC: Durch das kommende Verbot von Fluorwachsen, vermute ich, kommt der Skiwahl (Spannung und Schliff) eine noch höhere Bedeutung zu. Skitesten und die Wissenschaft des Skiwachsens ist eine zeitintensive Wissenschaft, die ich als Einzelkämpfer nur mit begrenztem Zeitbudget betreiben kann.
NP: Was sind Deine weiteren Ziele, welche Du anstrebst und verfolgst?
LLC: Meine grössten Chancen sehe ich im Langdistanzbereich, speziell bei Kombiwertungen, wo Podestplätze die Erwartung sind. Speziell freue ich mich auf die Titelverteidigung an der “Lapponia Ski Week” (3 Rennen in 5 Tagen) in Finnland im April 2021. An der letzten Austragung feierte ich den Gesamtsieg über die Halbdistanz-Wertung.
LLC: Wegen der Rarität und Ungewissheit solcher Langdistanzrennen sind die Standard-Kurzdistanzen 10km/15km immer mehr in meinen Fokus gerückt, wo ich mich weiter steigern möchte, d.h. bei Regionalrennen um die Top-Ränge mitlaufen und auf FIS-Stufe meinen Punkterekord brechen.
LLC: Für die Swiss Loppet-Veranstaltungen ist die Erwartungshaltung, in einem Grüppchen “weiter vorne” mitlaufen zu können und Top 20-Klassierungen zu erreichen.
LLC: Gerade während endlos lang wirkenden Rollskitrainings oder Bergläufen bei schier unaushaltbaren Temperaturen hilft es sehr, sich auf seine Ziele zu fokussieren und die schönsten Erlebnisse der Karriere vor Augen zu halten.
NP: Wer sind Deine Vorbilder?
LLC: Bewundernswert für mich ist die andauernde Leidenschaft von Simon Ammann fürs Skispringen, der jahrelange fokussierte Solokampf des Nordisch Kombinierers Tim Hug sowie die unübertreffliche Akribie von Viktor Röthlin.
LLC: Im Langlaufsport beflügeln mich vor allem diejenigen Athleten, die ohne grosse Unterstützung seitens Swiss-Ski – und teilweise mit Doppelbelastung Ausbildung/Job und Leistungssport – nach wie vor ihren Weg gehen, dem Wettkampfsport auf nationalem Topniveau treu bleiben, ihre Passion leben und “ihr Ding” einfach durchziehen!
LLC: NP: Danke vielmals für Deine Zeit und das nette Gespräch!
Zur Person:
LLChristoph (Jg. 1986) gehört zum erweiterten Kreis der Topläufern der CH-Szene (Top 30 LL-Schweizermeisterschaft 2020).
Seit 2016 wohnt er im Obergoms, wo er nebst einem Teilpensum als Gymnasiallehrer täglich seine Passion als Langläufer leben kann.
Website/Link: http://llchristoph.ch
16. September 2019 / Peter Decurtins
The «Ski Force Germany»
Kurzinterview mit Bundestrainer Peter Schlickenrieder
Da mich der Neuaufbruch der Deutschen Langlaufnation unter Peter Schlickenrieder als neuen Bundestrainer doch sehr überzeugt, habe ich dem vormaligen «Hansdampf in allen Gassen» und ehemaligen Weltklasseläufer und Silbermedaillengewinner bei den Olympischen Winterspielen 2002 von Salt Lake City im Sprint, ein paar Fragen gestellt. Umgehend antwortete mir Peter promt, welcher eben wahrlich ein echter «super Typ» ist. Dazu schickte er mir auch noch tolle Fotos vom Trainingszusammenzug der Deutschen in Ulrichen im Goms (VS) anfangs September, wo sich die Damen ganz unkonventionell und wohl auch etwas auflockerungs- und spasseshalber im «Summer-Klaebo-Style» übten.
Ganz im Sinne von «NORDIC-PASSION» – «Langlauf leben, fördern und entwickeln» ist das! Denn genau das ist damit gemeint: Innovation und Kreativität, auch mal etwas querdenken und stetig pushend, antreibend oder motivierend sein … (das ist notabene das, was wir unter «Coaching» verstehen).
Hier das Kurzinterview:
1. Frage / NP : Peter, Du hast immer so tolle Ideen und bist immer sehr leidenschaftlich für die Sache unterwegs. Von woher nimmst Du die Energie und Inspiration dafür?
Antwort / PS : Von meinen Abenteuern und dem Draussen sein.
2. Frage / NP : Was ist für Dich das grösste in Deiner Tätigkeit?
Antwort: Die Arbeit mit Menschen.
3. Frage / NP : Welche konkreten Ziele verfolgst Du als Deutscher Bundestrainer in der kommenden Saison?
Antwort / PS : Mein Ziel ist die Athleten in ihrer Persönlichkeitsentwicklung zu unterstützen, zu fördern und auf ihrem Weg zum selbstverantwortlichen Sportler.
4. Frage / NP : Eigene Rückmeldung oder Botschaft, welche Dir auf dem (Sportler-)Herzen liegt?
Antwort / PS : Wichtig ist aus dem was Dir die liebe Mutter Natur an Talenten mit in die Wiege gelegt hat, das Beste zu machen, an der eigenen Persönlichkeitsentwicklung aktiv zu arbeiten und den Erfolg nicht nur am absoluten Topergebnis zu messen.
Danke Peter! Weiterhin viele tolle Ideen und viel Erfolg – sprich Persönlichkeitsentwicklung! –, wünsche ich Dir und Deinem Team.
Links zum Thema:
(The «Ski Force Germany» in Action im «Summer-Klaebo-Style» in Ulrichen auf INSTAGRAM –> siehe Videos hinten)
«Die Rückkehr zu den goldenen Zeiten» - Bericht des Radios rro (Radio Rottu Oberwallis) über die Intensive Vorbereitung der Deutschen Langlauf-Nationalmannschaft auf die neue Weltcup-Saison mit Video-Interview mit Peter Schlickenrieder
«DER IMPULSMÄN» - was es hin und wieder mal braucht ... (oder bräuchte) & «DER QUERDENKER» ... (Gedanken zu «Coach und Coaching»)